Chronik

Bielatal

Quelle:
H.-Georg Hering

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Am 04. Juni 1933 erfolgte die Zusammenlegung der Orte Hermsdorf, Reichstein und Brau-senstein zur Gemeinde Bielatal, der sich 1948 Raum anschloss. Das Waldhufendorf Hermsdorf fand eine erste Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahre 1410. Durch den Ort führte der mittelalterliche Fernverkehr auf der über Rosenthal nach Böhmen gehenden „Ho-hen Straße“. Diese Straße brachte nicht nur Reisende in das Dorf, sondern auch Kriegsscha-ren, wie z. B.  im Dreißigjährigen Krieg, als 1639 das Hammerwerk Reichstein gebrand-schatzt und zerstört wurde. Die Hammerwerke – neben dem 1660 wieder aufgebauten Reichstein  bestanden im Bielatal noch der Neidhammer und der Hammer Brausenstein – gehörten zum Revier des „Pirnischen Eisens“ und waren eine wichtige Erwerbsquelle für die Bewohner des Ortes.

Das Raugemäuer des um 1700 errichteten Hochofens Brausenstein blieb bis auf unsere Tage erhalten und wurde in den Jahren 1979/80 als technisches Denkmal rekonstruiert. Heute bildet des Zeugnis der Eisenverarbeitung im Bielatal ein Wahrzeichen der Gemeinde.

Neben der Eisenverarbeitung gab der umliegende Wald Brot und Arbeit für manchen Einwohner des Ortes. Der an den Ortsteil Raum angrenzende „Rauen-Wald“ bildet einen alten Amtswald , der bereits mit der Erstnennung des Ortes 1410 erwähnt wurde.

Die Erschließung des Bielatals und eine Entdeckung für den Fremdenverkehr Mitte des 19. Jh. Brachte auch dem Dorf Hermsdorf, der Siedlung Reichstein und Brausenstein sowie Raum eine neue Erwerbsquelle. Die Lage des Ortes im reizvollen Bielatal, seine Ausbreitung in den Seitentälern bis auf die Hochflächen ließen ihn bald zu einem gefragten Urlaubs- und Erho-lungsort werden.